Vor gut einem Jahrzehnt rief die Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit den Ländern die "Bildungsrepublik Deutschland" aus. Seither sind durchaus Fortschritte im Bildungswesen zu verzeichnen. Mehr Menschen machen höhere Schulabschlüsse, bilden sich weiter oder studieren. Doch ein genauerer Blick zeigt: Längst nicht alle Menschen profitieren von dieser Entwicklung. Die soziale Spaltung zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Bildungssystem. Der Geldbeutel bestimmt noch immer den Bildungserfolg. Die Zahl der jungen Menschen ohne Schulabschluss oder abgeschlossene Ausbildung steigt. Selbst bei gleicher Leistung haben Kinder aus Arbeiterfamilien eine fast viermal schlechtere Chance auf den Besuch des Gymnasiums. Auch beim Zugang zur Kita, zur Hochschule und der Weiterbildung gilt das Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf gesellschaftliche Teilhabe und die Chancen am Arbeitsmarkt. Langzeitarbeitslosigkeit oder prekäre Beschäftigung sind vorprogrammiert.
Leitfragen:
- Wie können Bund, Länder, Kommunen, Sozialpartner und Zivilgesellschaft die soziale Polarisierung im Bildungswesen überwinden?
- Wie muss eine gesellschaftliche Bildungsstrategie aussehen, die sich am Ziel der Chancengleichheit orientiert?
Referent*innen:
Matthias Anbuhl, Deutscher Gewerschaftsbund
Cordula Heckmann, Leiterin der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli
Moderation:
Jeanette Klauza, Deutscher Gewerkschaftsbund